Gesunder Darm

Gesunder Darm – zum Glück!

Im Beststeller „Darm mit Charme“ von Giulia Enders steht es schwarz auf weiß: „Wenn wir uns in unserem Körper wohl fühlen, länger leben und glücklicher werden wollen, müssen wir unseren Darm pflegen.“ Und die Wissenschaft gibt dieser Aussage mittlerweile durchaus Recht.

Lange Zeit war die Rolle des Darms ein Tabu, wahrscheinlich weil sein Aufgabenfeld nicht gerade der feinste ist. Indessen ist längst erforscht und belegt, dass der Darm ein extrem wichtiger Teil unseres Immunsystems ist.

Wenn der Darm schwächelt, verliert unser ganzes Immunsystem an Stärke. Im Übrigen gilt das auch umgekehrt: Wer eine Abwehrschwäche hat, leidet oft an Magen-Darmproblemen. Die Abwehrmechanismen des Darms basieren auf drei Säulen: Darmflora, Darmschleimhäute und Darm-assoziierte Immunsystem.

Milliarden Helfer im Darm

Die Darmflora besteht aus Milliarden mikroskopisch kleiner Lebewesen, vorwiegend Bakterien, die einen fleißigen Beitrag für unser Wohlbefinden leisten. Es sind ca. 500 verschiedene Arten der Mikroorganismen, die maßgeblich beeinflussen, ob wir uns fit fühlen oder kränkeln. Die wichtigsten Aufgaben der Darmflora sind:

• Immunabwehr
• Nahrungsverdauung und Verwertung der aufgenommenen Nährstoffe
• Vitaminproduktion, darunter Folsäure, Riboflavin sowie Vitamin K und Vitamin B12
• Neutralisieren von Giftstoffen

Zwischen Kampf und Toleranz

Auch die Darmschleimhaut ist im Kampf gegen Krankheitserreger nicht wegzudenken.

Neben der lebenserhaltenden Aufgabe der Wasser- und Nahrungsaufnahme, sind die Zellen der Darmschleimhaut unabdingbar, um Nährstoffe so zu spalten, dass sie zur Weiterverteilung in das Blut gelangen.

Die Darmschleimhaut ist zudem ein wesentlicher Teil des Immunsystems. Hier sind 70% der Antikörper-produzierenden Zellen angesiedelt, die das Eindringen von Krankheitserregern erschweren. Sie erkennen schädliche „Eindringlinge“ und vernichten einen großen Teil davon.

Und trotz der „Kampfbereitschaft“ des Darm-assoziierte Immunsystems können die Zellen sehr gut zwischen Freund und Feind unterscheiden. Alles was der Körper braucht darf rein, alles was schadet oder unbrauchbar ist, muss raus.

Gesunder Darm?

Dieses ausgeklügelte System kann aber nur in vollem Umfang agieren, wenn es gesund ist. Der Darm signalisiert sehr deutlich und rechtzeitig, wenn er nicht mehr optimal funktionieren kann. Aber leider muss man sagen, dass wir Menschen Weltmeister im Ignorieren der Warnsignale des Darms sind. Deshalb sind chronische Darm-Entzündungen so weit verbreitet. Und das obwohl sie sich wahrlich nicht von einem Tag auf den anderen entwickeln, da ja unser Darm recht geduldig mit unseren Fehlern ist.

Warnsignale des Darms

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Verstopfungen, Durchfall, Blähungen, Reizdarm, Völlegefühl aber auch Aufstoßen, all das können Anzeichen dafür sein, dass Ihr Darm nicht zufrieden ist. Und denken Sie daran: Ist der Darm unzufrieden, kann er Sie nicht mehr gut schützen.

Aber es gibt nicht nur offensichtliche Hilferufe des Darms. Auch:

• Infektanfälligkeit
• Infektionskrankheiten wie Neurodermitis
• Erschöpfung
• Rheumatische Beschwerden
• Allergien
• Unverträglichkeiten
• oder Schlafstörungen

können darauf hindeuten, dass der Darm außer Gleichgewicht geraten ist.

Kleine Darmle(h)re

Was der Darm nicht mag

Nachdem wir nun alles gesehen haben, was der Darm für uns tut, meldet sich nun das Organ zu Worte und sagt uns was es nicht mag:

• Einnahme starker Medikamente wie Antibiotika, Hormone, Antibabypillen oder Chemotherapeutika
• Toxinbelastung z. B. durch Umweltgifte, Pestizide und Fungizide, Amalgamfüllungen, Schwermetalle, Lebensmittelzusätze, Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel, Farbstoffe
• Glyphosat in Lebensmitteln
• Stress: Dazu zählen persönliche psychische/körperliche Belastungen aber auch Stress durch Elektrosmog oder Strahlungen, Lärmstress
• Fehlernährung: durch einseitige und/oder ungesunde Nahrungsaufnahme, schlechtes Essverhalten (zu schnell, zu kurz vor dem Schlafengehen)
• Fehlende Bewegung

Darm froh, Mensch froh

Nun, man muss auf viele Sachen achten damit es dem Darm gut geht, im Gegenzug gibt er alles damit es uns gut geht. Und er verzeiht Einiges. Wir können mit ein bisschen Achtsamkeit, gelegentlichen Darmsanierungen und Kuren, Stressvermeidung den Darm unterstützen. Weiterhin helfen:

• Eine gute Mundhygiene: Die Zunge ist der erste Zugang zum Magen-Darmtrakt. Wer da schon auf eine gute Hygiene achtet, hilft den Darm. Gelegentliches Ölziehen und Zungenschaben unterstützen den Darm in seiner Entgiftung.
• Alles muss raus! Leider haben wir uns eingeredet, dass in der Arbeitszeit nicht „entleert“ wird. Das ist Unsinn und gefährlich. Der Stuhlgang darf nicht unterdrückt werden. Davon können langfristig lebensgefährliche Ablagerungen und chronische Entzündungen entstehen.
• Verdauungs- und Verbrennungsprozesse natürlich unterstützen (z.B. mit Flohsamenschalenpulver)
• Natürliche, vollwertige, optimierte Ernährung: Unser Essen soll vielfältig, reich an Ballaststoffen sein und keine Chemie enthalten.
• 1,5 bis 2 Liter Wasser trinken
• Flache Atmung durch die Brust vermeiden: Zwerchfellatmung–Yoga-Vollatmung praktizieren für mehr Beweglichkeit im Darm
• Anzeichen von Darmentzündungen ernst nehmen und effektiv bekämpfen (sehr wirksam sind in diesem Zusammenhang die Boswelliasäuren von Weihrauch)
• Atmungs- und Entspannungstechniken zur Stressbewältigung
• Regelmäßige Darmsanierungen und Entgiftungskuren durchführen z. B. mit dem pulverisiertem Lavagestein Zeolith
• Regelmäßige Bewegung

Je sanierter, entgifteter und beweglicher der Darm ist, desto mehr kann er seine Schutzfunktion erfüllen.